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Ihr Ratgeber über das Bohren und Montieren

Richtig bohren und montieren: Tipps, Tricks & Anleitungen

Eine der häufigsten Arbeiten im Haus, die sich auch ungeübte Handwerker zutrauen, ist das Bohren von Löchern in Wänden, Böden und Decken. Doch die Gefahren dabei sind groß: Mal leiert das Bohrloch aus und ein Dübel kann nicht versenkt werden, ein anderes Mal bricht der Bohrer oder es wird eine Leitung versehentlich beschädigt. Auf diesem Blog dreht sich daher alles darum, wie Sie richtig bohren und was Sie dabei alles zu beachten haben. Lesen Sie dazu auch mehr in meinem Ratgeber nach.

In den folgenden Schritten gebe ich Ihnen einen kurzen Überblick darüber, wie Sie Schritt für Schritt zu einem sauberen Bohrloch an der richtigen Stelle kommen und wie Sie richtig bohren. Zusätzlich bekommen Sie auf anderen Artikeln und Beiträgen dieser Webseite weiteres Wissen über unterschiedliche Materialien, Bohrköpfe, Bohrmaschinen und vieles mehr vermittelt.

Schritt 1: Die Überprüfung der Wand bzw. des Bodens

Vor dem Bohren in eine Mauer empfiehlt sich immer ein Leitungs-Check!

Wenn Sie in eine Wand, eine Decke oder einen Boden bohren, sollten Sie sich unbedingt davor vergewissern, dass an der Stelle, die Sie anbohren möchten, keine Fußboden- oder Wandheizung, Wasserleitung, Stromleitung, etc. verläuft. In einem sehr neu gebauten Haus könnte es diesbezüglich Pläne oder zumindest Fotos geben, die dokumentieren, wo Leitungen verlaufen.

In einem Altbau haben Sie diese Möglichkeiten oft nicht. Hier werden Sie ein Ortungsgerät zur Hilfe nehmen müssen. Siehe auch hier: Wie Sie Leitungen in der Wand finden.

Als Faustregel gilt (aber bitte nicht blind nur darauf verlassen), dass folgende Stellen besonders heikel sind:

  • Waagrecht und Senkrecht im Bereich von Steckdosen und Lichtschaltern
  • Bis zu 35 cm neben einem Tür- und Fensterrahmen
  • Bis zu 50 cm unterhalb einer Decke oder oberhalb eines Fußbodens

Schritt 2: Das Anzeichnen des Bohrlochs

Haben Sie alles gecheckt und sind Sie sich sicher, dass Sie keine Leitung erwischen werden, können Sie nun das Bohrloch anzeichnen.

Dazu nehmen Sie am besten einen Bleistift und markieren die Stelle deutlich sichtbar. Haben Sie einen sehr glatten Untergrund, wie beispielsweise Fliesen, müssen Sie das Bohrloch zusätzlich mit einem Körner vorsichtig markieren, damit später der Bohrer nicht abrutschen kann.

Tipp: Kontrollieren Sie lieber einmal zu oft, ob sich das Bohrloch an der richtigen Stelle befindet. Es ist nämlich mühsam, ein an falscher Stelle gebohrtes Bohrloch später wieder zu kaschieren. Außerdem laufen Sie Gefahr, dass Sie eine Leitung beschädigen, wenn Sie an einer falschen Stelle bohren.

Schritt 3: Richtigen Bohrer wählen

Für jedes Material gibt es in aller Regel einen anderen Bohrer.

Entscheidend für die Wahl des richtigen Bohrers und der korrekten Einstellung Ihrer Bohrmaschine ist das Material, welches Sie anbohren möchten. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob Sie in Stahlbeton, Gipsbauplatten oder Metall bohren: Bohrerarten und ihre Anwendung.

Für das Bohren in Beton oder Stahlbeton benötigen Sie in der Regel einen speziellen Bohrkopf und eine Bohrmaschine mit Schlagbohrfunktion bzw. einen Bohrhammer (Erfahren Sie hier mehr über die Unterschiede: Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer?). Meiner Erfahrung nach haben Sie hier mit einer Akkubohrmaschine tendenziell schlechtere Karten, da diese oft nicht die Kraft haben, um Beton richtig bohren zu können.

Übersichtstabelle zu Bohrern und Materialien

MaterialBetonZiegelHolzStahlNE-Met.AluFliesenKunststoff
Steinbohrer geschliffen--o--------+-
Steinbohrero++--------o--
Betonbohrer++++-----------
Holzbohrer----++----------
HSS-N----o++++---o
HSS-H----o++++---++
HSS-W----+-o++--++
Fliesenbohrer------------++o
Universalbohrer-oo----o

++ super geeignet | + gut geeignet | o bedingt geeignet | – nicht zu empfehlen | – – unmöglich

Welche Bohrergröße ist zu empfehlen?

Auch das ist ein wichtiges Thema: Da Sie nach dem Bohren sehr oft einen Dübel versenken müssen, sollte auch das Bohrloch entsprechend groß oder klein sein.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie es mit einem porösen Material zu tun haben. Hier kann das Bohrloch sehr leicht ausbrechen (ist vermutlich jedem schon einmal passiert) und dann passt kein Dübel mehr. In so einem Fall verwenden Sie eben einen etwas kleineren Bohrer und bohren gegebenenfalls später mit einem größeren Bohrer nach.

Welche Bohrmaschinen ist die richtige?

Haben Sie es mit Holz oder leichten Konstruktionen (wie Gipsbauplatten) zu tun, reicht im Normalfall eine Bohrmaschine ohne Schlagbohrfunktion. Hier werden Sie auch mit einer Akkubohrmaschine das Auslangen finden. Diese Geräte sind meiner Ansicht nach sehr praktisch, da man flexibel und kabellos arbeiten kann.

Auch die richtige Bohrmaschine mit optimaler Leistung entscheidet letztendlich über den Erfolg Ihrer Bohrung.

Wollen Sie Metall bohren benötigen Sie zudem einen speziellen Bohrkopf, der es mit diesem Material aufnehmen kann und eine Bohrmaschine, dessen Drehzahl Sie regulieren können (was aber so gut wie alle Bohrmaschinen eingebaut haben).

Hinweis: Neben den unterschiedlichen Bohrköpfen für unterschiedliche Materialien brauchen Sie auch unterschiedliche Dübel für Gipsbauplatten, Beton und Holz.

Drehen Sie das Bohrfutter auf und stecken Sie den Bohrer bis zum Anschlag hinein. Anschließend fixieren Sie das Bohrfutter durch Drehen in die richtige Richtung. Bei den meisten Bohrmaschinen hören Sie durch ein „Klicken“, wenn das Bohrfutter eingerastet ist. Mehr dazu erfahren Sie auch hier: Bohrer einspannen und wechseln.

Tipp: Warten und Reinigen Sie Bohrmaschine und Bohrfutter regelmäßig, dann hält Ihr Gerät auch länger.

Zu den Bohrmaschinen im Vergleich

Schritt 4: Das Markieren der Tiefe des Bohrlochs

Auch das Markieren der Bohrlochtiefe ist eine wesentliche Arbeit. Mit der Zeit und Übung werden Sie zwar ein Gefühl dafür entwickeln, wann die Tiefe ausreichend ist. Aber vor allem zu Beginn ist es wichtig, die Tiefe des Bohrlochs einzustellen. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten:

Entweder können Sie ein Klebeband am Bohrer anbringen und so die Tiefe markieren oder Sie haben eine Bohrmaschine verstellbaren Anschlag.

Tipp: Als Faustregel für die richtige Tiefe eines Bohrlochs für einen Dübel gilt: Tiefe = Länge des Dübels + Durchmesser des Dübels. Haben Sie also einen 4,5 cm langen Dübel mit Ø 8 mm sollte das Bohrloch rund 5,3 cm tief sein.

Standposition für das richtige Bohren

Auch wenn viele Erfahren Heimwerkern diesen Punkt belächeln: Es ist wirklich wichtig, dass Sie beim Bohren einen sicheren Stand haben und konzentriert vorgehen. Schlimme Unfälle sind bereits passiert, weil während dem Bohren beispielsweise eine Leiter umgefallen ist oder eine andere Ablenkung aufgetreten ist.

Stellen Sie sich also vor das Bohrloch und achten Sie darauf, das breitbeinig stehen. Machen Sie einen Schritt mit dem linken Fuß vor, wenn Sie Rechtshänder sind (und umgekehrt).

Tipp: Müssen Sie wirklich einmal auf einer Leiter arbeiten, ersuchen Sie eine zweite Person, die Leiter zu halten bzw. zu sichern.

Schritt 5: Das Bohrloch richtig bohren

Erst jetzt kommt die eigentliche Arbeit: Legen Sie die Bohrmaschine im rechten Winkel zur Wand an. Üben Sie nicht zu starken Druck aus, wenn Sie richtig bohren möchten, sondern lassen Sie den Bohrer die Arbeit erledigen. Beim Schlagbohren hingegen werden Sie einen gewissen Druck ausüben müssen, da Beton ein „starker Gegner“ ist.

Loch richtig bohren

Gehen Sie konzentriert zu Werke – dann klappt es auch mit einem sauberen Bohrloch.

Tipp: Staub aus dem Bohrloch können Sie ganz einfach einfangen. Bitten Sie eine zweite Person, mit einem Staubsauger direkt unter dem Loch abzusaugen.

Am besten ist es, Sie verwenden zuerst bei allen Bohrungen die „normale“ Drehbohrfunktion und bei härteren Materialien (Beton, Ziegel, etc.) anschließend die Schlagbohrfunktion. Hier erfahren Sie übrigens, wie Sie einen Bohrer einspannen und wechseln können.

Ist das Bohrloch ausreichend tief, beenden Sie die Bohrung und ziehen Sie den Bohrkopf vorsichtig heraus. Saugen Sie das Bohrloch mit einem Staubsauger gründlich aus, bevor Sie einen Dübel hinein schieben.

Wenn Sie aus irgendeinem Grund feststellen, dass das Bohrloch zu klein ist, bohren Sie mit einem größeren Bohrer nach.

Zusammenfassung zum richtigen bohren

Hier habe ich noch einmal zusammengefasst, wie Sie richtig bohren und gebe weitere Tipps:

  • Leitungen (gegebenenfalls mit Ortungsgerät) in Wand, Decke und Boden suchen
  • Bohrloch konzentriert und ausreichend markieren (Punkt, Kreuzchen, etc.)
  • Bei glatten Belägen (Fliesen) Körnung vornehmen, damit Sie nicht abrutschen
  • Immer im rechten Winkel zur Wand bohren und einen sicheren Stand bewahren
  • Bei Verwendung einer Leiter eine zweite Person zur Hilfe holen, die die Leiter hält
  • Je nach Material unterschiedliche Bohrköpfe und Einstellungen der Bohrmaschine verwenden
  • Bohrlochtiefe bestimmen und aufpassen, nicht zu tief zu bohren. Gegebenenfalls Tiefenbegrenzer verwenden.
  • Druck auf die Bohrmaschine erst dann ausüben, wenn Sie nicht mehr abrutschen können
  • Dübel nach dem Material ausrichten (Holz, Gipsplatten, Stein, etc.)
  • Staub absaugen (lassen) und Bohrloch nach dem bohren reinigen

Vergleich verschiedener Bohrmaschinen

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Letzte Aktualisierung: 18.03.2024, Bilder von amazon.de