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Ihr Ratgeber über das Bohren und Montieren

Unterschiedliche Bohrfutter Arten und ihre Funktion

In Wirklichkeit gibt es genau zwei Arten von Bohrfuttern, die für den normalen Heimwerker eine Rolle spielen. Bei Industrieanlagen und diversen Betriebsanlagen, in denen es teilweise hochtechnisiert zugeht, sind natürlich auch sehr viele andere Formen von Bohrfuttern vorzufinden. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, welche Bohrfutter Arten es für den üblichen Haushaltsgebrauch von Bohrmaschinen gibt und versuche zu veranschaulichen, wie die Mechanismen dahinter funktionieren.

Das Zahnkranzbohrfutter: Kenne ich aus meiner Kindheit

Vor etwa 25 bis 30 Jahren, als mein Vater hausgebaut habe, kann ich mich noch gut an das Zahnkranzbohrfutter* erinnern. Es war damals, wenn Sie so wollen, wahrscheinlich Stand der Technik bei Schlagbohrmaschinen. Es ist zugleich die klassische Form des Bohrfutters.

Zahnkranzbohrfutter

Hier im Bild: Klassisches Zahnkranzbohrfutter, für das Sie einen speziellen Schlüssel brauchen. Gut zu sehen auch die drei Spannbacken, die den Bohrer halten.

Der Aufbau und die Funktion sind relativ einfach: Das Einspannen erfolgt mittels sogenannter Spannbacken. Es sind immer drei Stück (weil Sie beim Einspannen des Bohrers in drei Backen bzw. der Lagerung auf drei Punkten nicht das Problem haben, dass etwas wackelt – vergleichen Sie dazu auch die Funktion des Dreibeins oder eines Christbaumständers). Diese Spannbacken sind in einer konischen Hülse verbaut.

Der äußere Zahnkranz ist auch namensgebend für das Futter. Mittels dem passenden Zahnkranzschlüssel können Sie die Spannbacken aus und eindrehen. Großes Problem: Ist der Zahnkranzschlüssel verloren gegangen, können Sie nicht drehen und müssen sich um einen Ersatz umsehen.

Das Einspannen eines Bohrers ist (logischer Weise) immer nur bis zu einer gewissen Größe möglich – was beim Kauf einer Bohrmaschine mit Zahnkranzfutter auch vermerkt ist (zum Beispiel: Max. Bohrerdurchmesser 13 mm) oder ähnliches.

Es dauert – im Vergleich zu einem Schnellspannbohrfutter (siehe unten) auch immer relativ lange, bis der Bohrer sitzt.

Dieses Bohrfutter war früher sehr weit verbreitet, spielt heute aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein Zahnkranzbohrfutter – zum Beispiel als Adapter für eine SDS-Plus Aufnahmen (siehe unten) – können Sie sich hier auch bestellen: Bosch SDS plus-Adapter*.

Das Schnellspannbohrfutter: Schnell und flexibel Bohrer wechseln

Das Grundprinzip beim Schnellspannbohrfutter ist auch hier wieder dasselbe: Drei Spannbacken halten den Bohrer.

Schnellspannbohrfutter

Ein Akkuschrauber hat in so gut wie allen Fällen ein Schnellspannbohrfutter mit einer einhülsigen Ausführung.

Dieses Mal brauchen Sie aber keinen Zahnkranzschlüssel sondern spannen diese durch das Drehen der Bohrfutterhülse selbst. Die Backen sind in der Regel etwas schlanker als beim Zahnkranzbohrfutter.

Der große Vorteil liegt hier natürlich in der sehr raschen und flexiblen Handhabung. Muss man nämlich ständig zum Beispiel zwischen Bohrer und Bit-Aufsatz hin- und herwechseln, ist so ein Bohrfutter sehr praktisch.

Vor allem gängige Bohrmaschinen und Akkuschrauber* für den Hausgebrauch funktionieren auf diese Art und Weise.

Es gibt zwei unterschiedliche Schnellspannbohrfutter-Arten:

Einhülsige Ausführung

Bei dieser Ausführung können Sie quasi mit einer Hand die Bohrfutterhülse auf- und zudrehen. Akkubohrmaschinen haben dieses Bohrfutter meistens eingebaut. Wenn Sei sehr geschickt sind, können Sie mit der einen Hand das Futter aufdrehen und in der anderen Hand sogar noch etwas halten.

Zweihülsige Ausführung

Zweihülsiges Bohrfutter

Dies ist eine zweihülsige Ausführung: Unten halten und oben drehen.

Hier benötigen Sie beide Hände. Eine Hand hält den unteren Teil des Bohrfutters und die andere Hand dreht die Hülse auf- bzw. zu. Würden Sie nur mit einer Hand drehen, würden sich auch die Spannbacken nicht bewegen.

Hier habe ich übrigens erklärt, was Sie tun können, wenn das Bohrfutter klemmt.

SDS (Plus) Bohrfutter: Für Bohrhämmer

Die zweite große Gruppe von Bohrfutter Arten stellt das SDS Bohrfutter dar. Es ist nur für Bohrer oder Stemmwerkzeuge geeignet, die einen passenden SDS-Schaft haben. Diesen kennen aber ohnehin die meisten von Ihnen. Er hat drei Einkerbungen am unteren Ende.

Die Bezeichnung SDS steht für „Special Direct System“. Das SDS-Bohrfutter kommt in aller Regel bei drehschlagenden Bohrgeräten, wie dem Bohrhammer, zum Einsatz. Der Vorteil des SDS bzw. SDS-Plus Bohrfutters ist jener, dass bei der Schlagbewegung der Bohrer nicht aus dem Bohrfutter fliegt, weil die Klemmbacken in der gespannten Stellung blockiert werden.

SDS Bohrfutter

Ein SDS Bohrfutter ziehen Sie nach hinten. Rechts im Bild ein passender SDS Bohrer mit Einkerbungen an der Unterseite.

Es bietet zwei Vorteile:

  • Die speziellen Nuten an den Bohrern und Meißeln sorgen für eine bessere Kraftübertragung.
  • Durch das schnelle Wechseln von Bohrern (Einstecksystem) werden Arbeitsabläufe immens erleichtert.

Wichtig ist, dass Sie Bohrer mit SDS Schäften nicht in Spannbackenbohrfuttern verwenden können und „normale“ Bohrer mit glattem Schaft oder Sechskant-Schaft nicht in das SDS-Bohrfutter bekommen.

Die Geräte mit SDS Bohrfutter können somit einer hohe Schlagenergie liefern bzw. aushalten, wie Sie beim Abbrechen aber auch beim Bohren in massiven Elementen benötigt wird. Möchten Sie mit so einem Bohrfutter in Holz oder Metalle bohren, brauchen Sie unbedingt einen Adapter, den Sie aufsetzen und in den Sie einen Standard-Bohrer einspannen können. Sehen Sie sich zum Beispiel diesen hier an: S&R Schnellspannbohrfutter 2mm -13mm*.

Hinweis: Heutzutage hat sich das SDS-Plus Bohrfutter gegenüber dem SDS Bohrfutter durchgesetzt. Die Firma Bosch hat das SDS Ende der 1970er Jahre weiterentwickelt. Dieses hat sich bis heute durchgesetzt. Details dazu finden Sie hier: Bohrhammer mit SDS Plus Bohrfutter.

Bohrfutter mit Sechskantaufnahme

Akkuschrauber, die in erster Linie zum Eindrehen von Schrauben gefertigt werden, sind in der Regel mit einer für Bits und Bit-Halter kompatiblen Sechskantaufnahme mit Magnethalterung ausgestattet. Der Wechsel der Bits funktioniert in aller Regel auch problemlos.

Bei Schlagbohrschraubern funktioniert auch die Sechskantaufnahme ein wenig anders: Hier wird das Bohrfutter nach vorne gezogen und das Zubehör-Teil eingesetzt. Nach dem Zurückfedern des Futters kann der Schlagbohrschrauber verwendet werden.

Fazit zu den Bohrfutter Arten

Wie eingangs erwähnt gibt es zwei Bohrfutter Arten, die für den Heimwerker wichtig sind:

  • Bohrfutter mit Spannbacken (Zahnkranzbohrfutter, Schnellspannbohrfutter)
  • Bohrfutter mit SDS-Aufnahme (und deren ähnlichen Arten, wie SDS max., SDS plus, SDS quick, etc.)

Die Handhabung von keinem der hier vorgestellten Bohrfuttern* ist kompliziert – wenig verwunderlich, haben doch auch die Hersteller kein Interesse, dass etwas schwierig ist. Sicherheit steht aber grundsätzlich an erster Stelle. Mir persönlich wäre punkto Bohrfutter noch bei keinem von mir benutzten Gerät aufgefallen, dass diese zu kurz gekommen wäre.

Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass Sie eventuell einen Adapter für das SDS-Plus Bohrfutter zu Hause haben. So können Sie mit einem Bohrhammer zum Beispiel auch Bohrungen in Metallen oder Holz durchführen, ohne die Bohrmaschine wechseln zu müssen:

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Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de


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