Holz bohren mit einem Steinbohrer: Geht denn das?
Holz ist – auch wenn es auch Harthölzer gibt – ein sehr weicher Baustoff, zumindest was das Bohren betrifft. Selbst die härteren Holzarten bekommen Sie mit entsprechender Drehzahl und einem Holzbohrer gut hin. Aber gibt es auch Alternativen zu einem Holzbohrer? Hier habe ich bereits die Frage erörtert, ob Sie mit einem Metallbohrer durch Holz bohren können. In diesem Beitrag habe ich mir angesehen, ob man mit einem Steinbohrer durch Holz bohren kann.
Erstes Loch mit dem Holzbohrer
Als erstes habe ich mit einem normalen Ø 6 mm Holzbohrer in ein Reststück Holz gebohrt. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, hat das sehr gut funktioniert. Die kleinen Holzspäne wurden perfekt nach oben transportiert.
Das ist auch wenig verwunderlich, denn genau für dieses Material ist ein Holzbohrer auch gemacht. Dieser hat eine feine Zentrierspitze in der Mitte, sodass man exakt bohren kann und die Bohrspitze auch nicht verrutscht. Außerdem ist er so konzipiert, dass seitlich erst das Loch geschnitten wird – somit werden die Holzfasern sehr sauber getrennt und das Bohrloch wird schön glatt und das Ergebnis entsprechend sauber.
Das Ergebnis war also genau so, wie ich es mir erwartet habe: Ein sauberes Bohrloch, ein schneller Bohrfortschritt und eine exakte Bohrung.
So, nun kommen wir zum Versuch mit dem Steinbohrer:
Zweites Loch mit dem Steinbohrer
Um den Versuch vergleichbarer zu machen, habe ich auch hier mit einem Ø 6 mm Steinbohrer gebohrt. Ein Steinbohrer hat im Gegensatz zu einem Holzbohrer vorne keine Zentrierspitze, sondern ein Hartmetallplättchen, dass für sehr hartes Material (Beton, Stein, etc.) konzipiert ist.
Außerdem ist die Bohrspindel in erster Line für den Abtransport des Bohrmaterials (kleine Gesteinsstückchen) zuständig, was vor allem beim Schlagbohren eine wesentliche Rolle spielt.
Im Gegensatz zum Holzbohrer* ist ein Steinbohrer also tatsächlich so aufgebaut, dass er besonders harte Materialien sehr gut aber weiche Materialen nicht durchbohren kann. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich Holzbohrer (aber auch Metallbohrer) in das Material schneiden und Steinbohrer sich in das Material „sprengen“.
Das Fazit der Bohrung: Das Bohrloch ist verrutscht, weil die Zentrierspitze fehlt. Das ist schon einmal sehr schlecht, wenn Sie genau sein möchten. Es hat sehr lange gedauert, bis das Bohrloch überhaupt einigermaßen tief war. Noch dazu ist der Rand und auch das Loch extrem unsauber geworden. Aber sehen Sie selbst:
Fazit – Holz bohren mit einem Steinbohrer
Nun ja, mein persönliches Fazit zu diesem Versuch ist eindeutig: Wenn Sie irgendwie durch ein Stück Holz kommen bohren möchten, können Sie auch einen Steinbohrer verwenden. Es wird aber – wenn überhaupt – nur sehr ungenau und unsauber funktionieren. Sie pressen den Bohrer dabei mehr durch, als Sie bohren.
Mit kleineren Durchmessern wird es auch besser funktionieren als mit größeren Durchmessern. An Ihrer Stelle würde ich es erst gar nicht probieren, sondern auf gute Holzbohrer* setzen, wie zum Beispiel den aktuellen Amazon Bestseller:
- Entwickelt zum Bohren in Holz
Letzte Aktualisierung: 12.09.2024, Bilder von amazon.de