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Ihr Ratgeber über das Bohren und Montieren

Wie Sie ein Loch durch die Wand bohren

Manchmal reicht es einfach nicht, ein Loch mit begrenzter Tiefe in eine Wand zu bohren, dann muss es einfach sein, dass man durchbohrt. Aber dieses Unterfangen ist oft gar nicht einfach, hängt es doch auch von dem Material, dem Durchmesser oder der Bohrerlänge ab. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, wie Sie ein Loch durch die Wand bohren können und auf was Sie dabei besonders zu achten haben.

Gründe, warum man durch die ganze Wand muss

Aus meiner Sicht gibt es einen Hauptgrund, warum man nachträglich ein Loch durch eine Wand bohren muss, und der hängt meist mit Leitungen zusammen:

  • Sie haben einen Altbau und wollen eine neue Leitung (Kabel) verlegen und müssen daher durch die Wand.
  • Sie haben neu gebaut und vergessen eine Leitung zu legen.

Ein anderer triftiger Grund fällt mir dazu jetzt einmal nicht ein.

Vor der Bohrung – Leitung checken!

Bevor Sie sich überhaupt um das WIE kümmern, sollten Sie checken, ob an der Bohrstelle bzw. der Wand Leitungen verlaufen. Das ist beim Neubau wahrscheinlich einfacher, wenn Sie alles dokumentiert haben, als beim Altbau.

In jedem Fall lohnt es sich, mit einem Ortungsgerät* nachzusehen, bevor etwas passiert – und damit meine ich nicht nur Sachschäden, sondern auch Personenschäden.

Drei meiner Ansicht nach empfehlenswerte Ortungsgeräte für Leitungen habe ich hier für Sie:

Material und Dicke der Wand und Durchmesser der Bohrung

Die drei wesentlichen Einflusskriterien auf die spätere Bohrung sind:

  • Das Material der Wand (Leichtbau, Beton, Ziegel, etc.)
  • Die Dicke der Wand
  • Der Durchmesser, den Sie zu bohren haben

Üblicher Weise hat eine nicht tragende Mauer weniger Dicke als eine tragende Mauer aufzuweisen. Statisch gesehen, werden Sie auch beim Durchbohren einer tragenden Mauer in aller Regel keine Probleme haben, weil Sie ja meist nur ein kleines Loch im Verhältnis zur Gesamtfläche bohren. Sind Sie sich aber in diesem Punkt unsicher oder wollen Sie viele Löcher durch die Wand bohren, ziehen Sie vorsichtshalber einen Fachmann zu Rate.

Das Material einer Wand kann oft (weil sie hinter dem Putz liegt) nicht gleich festgestellt werden. Wenn Sie nur etwas in das Mauerwerk hineinbohren können Sie das aber oft auf Basis des Materials feststellen:

  • Grauer Staub: Beton
  • Rötlicher Staub: Ziegel
  • Weißlicher Staub: Gips (Leichtbauwand)

Eine Leichtbauwand erkennen Sie oft auch daran, dass Sie beim Abklopfen anders klingt, als eine Massivbauwand.

Was ist ein Bohrhammer

Bei dickeren Mauern kann Ihnen eine Kernbohrmaschine oder ein Bohrhammer mit guten Bohrern oft besser weiter helfen, als eine Schlagbohrmaschine.

Betreffend der Mauerstärke haben Sie es bei schmäleren Zwischenwänden in der Regel mit 10 bis 15 cm Stärke zu tun. Bei Außenmauern oder tragenden Innenwänden können das schon gut und gerne 25 bis 50 cm sein (und dann ist außen möglicher Weise auch noch eine Dämmung darauf). Je stärker die Wand, desto länger muss natürlich auch Ihr Bohrer sein.

Im Hinblick auf den Durchmesser müssen Sie sich vorher überlegen, was Sie durchführen möchten. Handelt es sich um ein Ø 6 mm Kabel, werden Sie wahrscheinlich nicht mehr brauchen als einen Ø 8 mm Bohrer.

Wenn Sie aber höhere Durchmesser Bohren müssen, weil Sie zum Beispiel eine Wasserleitung durchziehen möchten, wird es vermutlich das beste sein, wenn Sie sich eine Kernbohrmaschine* zulegen oder im Baumarkt ausborgen.

Ein Loch in einer Mietwohnung durch die Wand bohren?

Hier wäre ich etwas vorsichtig. Wenn Sie eine Mietwohnung haben, gehört diese nicht Ihnen. Das Bohren von Löchern insgesamt aber natürlich auch das Durchbohren ganzer Wände sollten Sie mit Ihrem Vermieter vorher abklären.

Eventuell gibt es entsprechende Regelungen im Kaufvertrag – aber auch dann sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie Ihren Vermieter vorher kontaktieren. Wenn der dem Vorhaben zustimmt, kann er Ihnen eventuell auch sagen, wo die Leitungen in der Wand verlaufen.

Achten Sie aber auch darauf, dass Sie (generell in Wohnungen) keine Wohnungstrennwände – also die Wände zwischen zwei unterschiedlichen Wohnungen – durchbohren. Selbiges gilt, wenn Sie die Feuermauer eines Gebäudes anbohren. Nicht selten haben (alte Häuser) nämlich gemeinsame Feuermauern.

Benötigte Bohrer und Bohrmaschinen

Für unterschiedliche Szenarien kommen unterschiedliche Gerätschaften und Bohrer in Frage. Hier meine Tipps:

Bohrmaschine

Sie sollten auf jeden Fall mit einer Schlagbohrmaschine* zu Werke gehen. Diese deckt die möglichen Szenarien ab:

Wand durchbohren

Größere Mauerstärken bedingen Bohrmaschinen mit besserer Leistung und längere Bohrer.

Bei einer Massivwand aus Beton oder Ziegelmauerwerk werden Sie diese Funktion benötigen. Bohren Sie durch eine Leichtbauwand, schalten Sie das Schlagbohren ab. Auch bei sehr alten Ziegelmauerwerken ist das Schlagbohren oft nicht ratsam – probieren Sie es hier ohne die Schlagbohrfunktion und schalten Sie diese nur dann zu, wenn es nicht anders geht.

Die Bohrmaschine sollte zumindest 800 Watt an Leistung mitbringen. Bei stärkeren Mauern sollte es noch mehr Leistung sein oder Sie arbeiten mit einem Bohrhammer. Dieser funktioniert etwas anders als eine Schlagbohrmaschine, vor allem ist die Schlagkraft um etliches höher.

Ein meiner Ansicht nach geeignetes Modell ist zum Beispiel diese Bosch Professional Schlagbohrmaschine* inklusive eines 7-teiligen Betonbohrer-Sets. Sie hat einen 1300-Watt-Motor eingebaut, was im Vergleich zu vielen anderen Schlagbohrmaschinen ein sehr hoher Wert ist. Der Hochleistungsmotor mit hohem Drehmoment eignet sich dadurch auch für schwere Anwendungen mit hohen Durchmessern.

Bohrer

Als Bohrer kommt eigentlich nur ein Steinbohrer* (Beton, Ziegel) oder ein Mehrzweckbohrer* (Rigips) in Betracht. Metall- oder Holzbohrer helfen Ihnen nicht weiter – es sei denn, Sie müssen durch eine Massivholzwand bohren (das wird aber in den wenigsten Fällen vorkommen).

Gute Steinbohrer kaufen

Lange Bohrer erhalten Sie im Bauchfachmarkt oder auch online.

Punkto Bohrerlänge werden Sie meistens nichts Passendes zur Hand haben. Die Bohrer, die in den üblichen Sets dabei sind, kommen in aller Regel nicht durch eine stärkere Mauer – auch nicht durch 10 cm. Hier werden Sie meistens auf Einzelstücke zurückgreifen müssen, die eine entsprechende Länge aufweisen.

Hier stelle ich Ihnen drei mögliche Optionen im Detail vor. Achten Sie dabei aber immer auch auf die Aufnahme. Einen SDS-Plus Bohrerschaft können Sie zum Beispiel in normalen Bohrschäften nicht verwenden – genauso wenig, wie Sie einen Normalbohrerschaft in einer SDS-Plus Aufnahme eines Bohrhammers nutzen können:

Bei sehr großen Bohrerdurchmessern werden Sie mit einer Kernbohrmaschine besser beraten sein.

So bohren Sie ein Loch durch die Wand

Hier eine kurze Anleitung mit ein paar Tipps:

  • Markieren Sie die Bohrstelle mit einem Kreuz.
  • Schlagen Sie mit einem Hammer und einem Nagel eine kleine Vertiefung in die Bohrstelle. Dann kann der Bohrer nicht mehr so leicht wegrutschen.
  • Starten Sie ohne Schlagbohren, bis der Bohrer einen guten Ansatz hat, erst dann wechseln Sie in den Schlagbohr-Modus.
  • Bohren Sie (vor allem bei Ziegelwänden) in relativ geringer Drehzahl und schauen Sie, dass Sie leicht nach schräg unten bohren.
  • Bei Betonwänden sollten Sie immer wieder mal eine Pause machen, damit der Bohrer und die Bohrmaschine nicht überhitzen.
  • Bohren Sie in Klinker und Vollziegelmauerwerk nicht mit der Schlagbohrfunktion.
  • Bohren Sie erst durch Mauerwerk und dann durch eine Dämmung sollten Sie durch die Dämmung nicht mit der Schlagbohrfunktion bohren.
  • Wenn Sie jemanden finden, der an der gegenüberliegenden Seite ein Brett gegen die Wand drückt, kommt es beim Bohren zu weniger Putzabplatzungen. Natürlich muss das Brett auch dort aufliegen, wo Sie mit dem Bohrer aus der Wand kommen.
  • Sollte der Durchmesser größer sein (beispielsweise Ø 12 mm), könnten Sie erst mit einem Ø 6 mm Steinbohrer vorbohren, bevor Sie mit dem eigentlichen Bohrer arbeiten. Mehr dazu erfahren Sie auch hier: Warum bohrt man vor?

Ein Loch durch die Wand bohren – Fazit

Ein Loch durch eine Wand zu bohren ist im Normalfall fast genauso, wie ein Loch in eine Wand zu bohren. Es dauert nur länger und Sie benötigen womöglich eine leistungsstarke Bohrmaschine und einen längeren Bohrer.

Vom Prinzip her bohren Sie genauso, wie immer. Achten sollten Sie auf ein paar Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, bei welchem Material Sie schlagbohren müssen und bei welchem Sie es nicht sollen.

Tragen Sie immer eine Schutzbrille, denn Sicherheit geht bevor. Bei großen Durchmessern arbeiten Sie am besten mit einer Kernbohrmaschine oder leihen sich so ein Gerät aus.

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Letzte Aktualisierung: 15.02.2025, Bilder von amazon.de


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