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Ihr Ratgeber über das Bohren und Montieren

Bohrhammer: Kraftpaket für schwere Arbeiten und tiefe Löcher

Nicht immer kommen Sie wahrscheinlich mit einer Schlagbohrmaschine ans Ziel. Wenn es um das Bohren von Löchern geht, werden Sie zwar noch das Auslangen finden aber wollen Sie auch (kleinere) Abbruch- oder Stemmarbeiten durchführen, könnte ein Bohrhammer eventuell das richtige für Sie sein. Was so ein Gerät kann, wieviel es kostet und welche Modelle derzeit aus meiner Sicht in Ordnung sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist ein Bohrhammer?

Bei einem Bohrhammer* handelt es sich um ein Gerät, das in erster Linie dazu dient, sich durch Beton, Gestein und Ziegelmauern durchzuarbeiten. Anders als beispielsweise Schlagbohrgeräte (bei denen man die Schlagbohrfunktion auch ausschalten kann) dienen diese Geräte in erster Linie dazu, grobe Arbeiten zu erledigen. Zusätzlich kann man freilich auch in Beton und Ziegel normale Löcher bohren.

Bohrhammer im Vergleich

Mit einem Bohrhammer können Sie nicht nur bohren, sondern auch Stemmen und Abbrucharbeiten durchführen.

Solche Bohrhämmer sind in der Regel mit einem SDS Bohrfutter ausgestattet (Details dazu hier: Bohrer einspannen und wechseln). Dies ist die Abkürzung für „Special Direct System“, was übersetzt soviel wie „Spannen durch System“ bedeutet. Für dieses System benötigen Sie auch spezielle SDS Bohrer, die Sie an der Einkerbung an der Unterseite erkennen. Solche Bohrer passen lediglich in ein SDS Bohrfutter und nicht in ein herkömmliches Bohrfutter mit Backen.

Aber sehr oft wird ein Bohrhammer* auch mit Spitz- oder Flachmeißeln verwendet, um Abbrucharbeiten durchzuführen. Haben Sie also gröberes vor, würde ich einen Bohrhammer einer Schlagbohrmaschine vorziehen. Hier erkläre ich übrigens die Unterschiede: Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer.

Wie funktioniert ein Bohrhammer?

Man kann ganz grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Bohrhämmern unterscheiden: Einerseits die pneumatischen und andererseits die elektrischen Bohrhämmer – die beide ähnlich funktionieren. Hier einige Details dazu:

Elektrischer Bohrhammer

Diese Variante ähnelt einer handelsüblichen Bohrmaschine, wenn auch ein wenig größer. Diese Variante liegt gegenüber dem pneumatischen Bohrhammer, was die Leistung betrifft, etwas im Hintertreffen. Dies liegt daran, dass er nicht mit Luftdruck, sondern mit einem Schlagwerk funktioniert. Dieses erzeugt die Energie, die Sie benötigen, um ein Loch in die Wand zu bohren oder etwas abzuschremmen.

Oft werden dafür Federschlagwerke eingebaut, die eine bewegliche Masse auf das Bohrwerk schlagen. Diese funktionieren im Prinzip so: Der elektrisch betriebene Motor erzeugt Energie. Das dadurch angetriebene Lager setzt diese Energie in eine Hubbewegung um, mit der ein Kolben angetrieben wird. Dieser bewegt sich abwechselnd vor- und zurück, sodass der Bohrhammer seine Arbeit verrichten kann. Hier ein kurzes Video zur Funktionsweise:

Pneumatischer Bohrhammer

Diese Variante des Bohrhammers funktioniert mit Druckluft. Wie bei der elektrischen Variante wird der Kolben auf ein Schlagstück geschlagen. Dieses gibt diese Energie weiter an den Bohrer weiter. Die Zufuhr der Druckluft wird durch ein Ventil geregelt. Zusätzlich wird beim Zurückprallen der Bohrer gedreht. Somit können Sie nicht nur Schlagen, sondern auch bohren.

Pneumatische Bohrhämmer haben in der Regel mehr „Kraft“ als ihre elektrisch betriebenen Pendants. Weitaus häufiger sind meines Erachtens aber elektrische Bohrhämmer verbreitet, da diese im normalen Haushalt eher benötigt werden. Müssen Sie mehr bohren als stemmen, würde ich ohnehin zur Schlagbohrmaschine tendieren, weil Sie flexibler sind.

Was ist die Schlagenergie beim Bohrhammer?

Eine der wichtigsten Kenngrößen ist die Schlagenergie bei einem Bohrhammer. Diese in der Einheit Joule angegebene Zahl gibt an, mit welcher Energie der Bohrhammer schlägt. Nicht zu verwechseln ist die Schlagenergie mit der Leistung, die in Watt angegeben wird.

Bei einem Bohrhammer für die eigenen vier Wände werden Sie vermutlich mit einer max. Einzelschlagenergie von 2 bis 3 Joule auskommen. Profigeräte gibt es auch mit 5 bis 15 Joule. Auf Abbruch spezialisierte Abrisshämmer können auch 50 Joule und mehr aufweisen.

Hinweis: Bei einer Schlagbohrmaschine finden Sie die Schlagenergie nicht, weil das Schlagbohren nicht mit den Schlägen bei einem Bohrhammer vergleichbar ist.

Welches Bohrfutter bzw. welche Aufnahme hat ein Bohrhammer?

Ein Bohrhammer ist üblicher Weise mit einem SDS oder SDS Plus Bohrfutter ausgestattet. Einen Bohrer mit dieser Aufnahme können Sie nicht mit einem herkömmlichen Spannbacken-Bohrfutter betreiben.

SDS Bohrfutter einspannen

Ein SDS Bohrfutter ziehen Sie nach hinten. Rechts im Bild ein passender SDS Bohrer mit Einkerbungen an der Unterseite.

SDS steht für „Special Direct System“ und bezeichnet ein speziell entwickeltes Schaftsystem für Bohrer, das in erster Linie für drehende und schlagende Werkzeuge konzipiert ist – Bohrhämmer zählen hier jedenfalls dazu.

Die Vorteile liegen dabei in den speziellen Nuten an den Bohrern und Meißeln, die dafür sorgen, dass eine bessere Kraftübertragung ermöglicht wird. Außerdem ist dadurch ein sehr schnelles Wechseln von Bohrern (Einstecksystem) möglich.

Hier ein Bohrhammer mit einem SDS Plus Wechselbohrfutter: Bosch Professional Bohrhammer*.

Wieviel kostet ein Bohrhammer in etwa?

Je nach Ausstattung und Zubehör kosten gute Bohrhämmer meiner Erfahrung nach etwa 150 bis 500 Euro. Wenn Sie ein Gerät ohne weiteres Zubehör und Koffer erwerben, kann es natürlich auch etwas billiger sein.

Seien Sie sich aber bewusst, dass ein Bohrhammer* schon etwas an Leistung und Funktionen mitbringen sollte, damit es sich auszahlt, so ein Gerät zu erwerben. Was nützt schon der billigste Bohrhammer, wenn er keine ansprechende Leistung bringt.

Zum Vergleich habe ich hier einmal drei Bohrhämmer unterschiedlicher Hersteller untereinander preislich verglichen:

Verschiedene Geräte, die sich derzeit im Angebot befinden, habe ich übrigens hier für Sie: Bohrhammer im Angebot.

Auf was Sie beim Kauf eines Bohrhammers achten sollten

Hier habe ich ein paar Kriterien für Sie zusammengestellt, die Sie beim Kauf eines Bohrhammers berücksichtigen sollten:

  • Leistung: Wie bei vielen Elektrogeräten auch, ist hier die Leistung ein entscheidendes Kriterium. Ist diese zu schwach, werden Sie womöglich keine Freude mit dem Bohrhammer haben. Meiner Ansicht nach sollten Sie sich um Geräte mit 800 bis 1500 Watt umsehen.
  • Schlagkraft: Anders als bei Schlagbohrmaschinen ist nicht die Leistung alleine ein Kriterium. Auch die Schlagkraft ist ein Kriterium. Diese wird in Joule angegeben. Hier reicht das übliche Spektrum meiner Erfahrung nach von etwa 2 bis 3 Joule (Standard) bis zu 8 Joule (Profigeräte).
  • Verarbeitung: Natürlich ist auch die Verarbeitung ein wichtiges Kriterium, das darüber entscheiden kann, ob sich der Kauf auszahlt. Meiner Meinung nach machen Sie bei den namhaften Herstellern, wie zum Beispiel Makita, nie viel falsch.
  • Gewicht: Bei einem Bohrhammer* ist auch das Gewicht ein wichtiger Einflussfaktor. Einerseits trägt ein massives und schweres Gerät bei Stemm- und Abbrucharbeiten einiges dazu bei, dass es leichter von der Hand geht – andererseits bedeutet hohes Gewicht auch hohen Krafteinsatz.
  • Leerlaufschlagzahl: Die Leerlaufschlagzahl gibt an, wie viele Schläge der Bohrhammer in der Minute austeilt. Eine sehr gute Anzahl liegt in aller Regel bei 4.000 und 5.000 Schlägen.
  • Ausstattung: Achten Sie beim Kauf auch auf die Funktionen und Ausstattung des Geräts: Ist ein Zweithandgriff dabei, gibt es einen Tiefenanschlag oder wie sieht es mit speziellen Meißel- und Stemmfunktionen aus sind nur drei von vielen Fragen, die Sie beantworten sollten, bevor Sie beim Kauf zuschlagen.
  • Bohrfutter/Aufnahme: Die Werkzeugaufnahme unterscheidet sich beträchtlich zu einer Schlagbohrmaschine. Bohrhämmer sind in der Regel mit einem SDS Plus oder SDS Max Bohrfutter ausgestattet. Hier gilt es zu beachten, dass dafür spezielle Bohrer und Meißel erforderlich sind.

Hier erkläre ich übrigens, welcher Bohrhammer für Heimwerker aus meiner Sicht ideal ist.

Fazit zu Bohrhämmern

Punkto Schlagkraft und Schlagenergie sind Bohrhämmer natürlich eine tolle Sache. Es gilt aber auch hier, darauf zu achten, was Sie für ein Gerät bzw. Modell kaufen. Nicht jedes Billigprodukt ist gut aber auch nicht jedes teure Gerät ist ihr Geld wert.

Wenn Sie den Bohrhammer* nur gelegentlich benötigen, stellt sich ohnehin die Frage, ob sich die Anschaffung auszahlt. Oft fahren Sie mit einer Schlagbohrmaschine oder einem Akkuschlagschrauber besser und könnten so auch etwas Geld sparen.

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Letzte Aktualisierung: 14.07.2024, Bilder von amazon.de