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Ihr Ratgeber über das Bohren und Montieren

Löcher für Steckdosen bohren: Anleitung, Tipps & Tricks 

Wenn Sie im Rohbau aber auch nachträglich Strom an gewissen Stellen haben möchten, müssen Sie auch in und wieder Löcher für Steckdosen bohren. Sie können diese Arbeit natürlich an eine Fachfirma auslagern oder – wenn Sie geschickt sind – selbst machen. Ich beispielsweise habe bei meinem Rohbau alle Steckdosen selbst gebohrt. Es ist gar nicht so schwierig, wie vielleicht gedacht. Lesen Sie hier, was Sie brauchen und wie Sie vorgehen.

Welchen Bohrer benötigen Sie

Steckdosen benötigen eine runde Ausnehmung in der Wand. Dazu gibt es spezielle Bohrer, nämlich solche mit einem Stahl- oder Diamantkranz. Dies sind Bohraufsätze mit dem Durchmesser, den auch die Unterputzkästen der Steckdosen brauchen und haben am oberen Ende eine Zahnung. Mit dieser beißen sich die Bohrer durch das Material:

Steckdosen bohren – Durchmesser & Abstände

Der Standard Durchmesser für Steckdosen Bohrungen beträgt 68 mm. Sie bekommen im Fachhandel diese Bohrer bereits genormt zu kaufen.

Hinweis: Punkto Unterputzdosen gibt es, je nach Kauflokalität, verschiedene Standard-Modelle, die aber grundsätzlich alle in die 68 mm Bohrung passen.

Im Hinblick auf die Abstände der Bohrlöcher bei zweier, dreier oder vierer Unterputzdosen bin ich immer so vorgegangen:

Es gibt hier Dosen zum Zusammenstecken aber auch welche, die fix eine zweier-, dreier- oder vierer-Aufteilung haben. Ich habe jedenfalls die Unterputzdose an die Wand gehalten und mit der Wasserwaage horizontal bzw. vertikal ausgerichtet. Hier empfiehlt sich meiner Meinung nach eine kleine Wasserwaage* zu nehmen.

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024, Bilder von amazon.de

Danach habe ich die Mitte der jeweiligen Einzeldose angezeichnet und beim Bohren einen Diamantbohrer mit Runddorn verwendet. Mit diesem kann man die Bohrung wirklich schön zentral durchführen.

Wenn ich einmal schief gekommen bin, war das halb so wild. Im zweiten Schritt wurde die Dose ohnehin mit Elektrikergips eingepasst und noch einmal ausgerichtet. Kleine Verrutscher kann man damit locker ausgleichen.

Die richtige Bohrtiefe wählen

Viel wichtiger als die exakten Bohrlöcher ist meiner Ansicht nach eine exakte Bohrtiefe.

Loch Steckdose bohren

Beim Bohren des Lochs für eine Steckdose sind Tiefe und Durchmesser wesentlich!

Messen Sie sich diese aus und Bohren Sie die Dose danach ein. Steckdosenbohrer haben manchmal einen Tiefenbegrenzer* dabei. Berechnen Sie, dass beim Einbau in eine Ziegelmauer danach noch der Putz über die Dose kommt und lassen Sie diese daher ein paar mm über den Ziegel hervor stehen. Ich habe die Dose grundsätzlich 5-7 mm hervor stehen lassen.

Bei Betonwänden werden die Dosen in der Regel an der Schalung angebracht und mit einbetoniert. Es kann aber natürlich sein, dass Sie nachträglich eine Dose einbauen möchten. Für diesen Fall bieten sich spezielle Unterputzdosen mit geringer Tiefe an, damit die Gefahr auf Armierungseisen zu treffen, minimiert wird.

Welche Bohrmaschine benötigen Sie

Wollen Sie Löcher für Steckdosen bohren, muss Ihre Bohrmaschine* schon leistungsstark sein. Ich spreche bei Ziegel von zumindest 700 bis 800 Watt und bei Betonwänden von noch mehr. Der Grund dafür ist, dass die Drehkraft der Bohrmaschine beim Bohren in eine schneidende Kraft umgesetzt wird und dabei viel dieser Kraft verloren geht. Je höher daher die Leistung zu Beginn, desto höher ist auch die Ausbeute am Ende.

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024, Bilder von amazon.de

Gute Bohrmaschinen, die meiner Ansicht nach für den Hausgebrauch geeignet sind, habe ich hier beschrieben: Eine gute Schlagbohrmaschine finden.

Eine Vergleichstabelle dazu finden Sie auch hier: Schlagbohrmaschinen im Vergleich.

Löcher für Steckdosen bohren – so machen Sie es

Wählen Sie zu Beginn den richtigen Bohrer (Diamantzahn bei Beton/Ziegel, Metallzahn bei Gipskarton/Holz).

Tipp: Kontrollieren Sie vor dem Bohren noch einmal, ob Sie Standard Steckdosen einbohren wollen und dafür die korrekte Unterputzdosen und den richtigen Bohrer (Ø 68 mm) parat haben.

1. Schritt: Anzeichnen des Steckdosenlochs

Nun zeichnen Sie sich das Bohrloch in gewünschter Höhe über dem Fußboden an. Vergessen Sie dabei nicht, eventuelle Fußbodenaufbauten mit einzuberechnen.

In der Regel haben bodennahe Steckdosen eine Höhe von 30 cm und mittelhohe Steckdosen/Schalter eine Höhe von 105 cm über dem fertigen Fußboden. Aber das sind nur Empfehlungen. Es muss Ihnen persönlich passen.

Vergessen Sie beim Anzeichnen nicht den Mittelpunkt zu markieren.

2. Schritt: Das Loch bohren

Setzen Sie den Runddorn nun genau am markierten Mittelpunkt des Steckdosenlochs an und beginnen Sie vorsichtig zu bohren. Schalten Sie jedenfalls die Schlagbohrfunktion Ihrer Maschine ab. Ansonsten können Sie kein Loch in die Wand schneiden. Hier bekommen Sie generelle Tipps zum richtig bohren. Steigern Sie den Druck und bohren Sie gleichmäßig bis zur gewünschten Tiefe. Achten Sie auf eine genau senkrechte Bohrerführung.

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024, Bilder von amazon.de

Nach Beendigung des Bohrens nehmen Sie den Bohrer vorsichtig aus dem Bohrloch und brechen den stehen gebliebenen Mittelteil aus der Wand, wenn dieser nicht ohnehin herausfällt.

Hinweis: Vergessen Sie nicht, eine Schutzbrille aufzusetzen (mehr dazu hier: Eine Schutzbrille beim bohren tragen?

Sind Sie nach dem Bohren drauf gekommen, dass irgendetwas nicht stimmt, verzagen Sie nicht. Man kann durch den Elektrikergips* meiner Erfahrung nach gut 10 bis 15 mm ausgleichen, wenn Sie die Unterputzdose einbauen.

Sie haben noch keinen Bohrer mit Diamantkranz für Steckdosen zu Hause? Eventuell ist dieser hier das richtige für Sie:

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